„Lichtlinien und Farbfragmente werden die Traun, ihr Umfeld und einen Innenraum der alten Papierfabrik so überschreiben, dass sie völlig neu zu entdecken sind: verwandelt in Lichtkunstwerke oder genauer in Chromotope, die sich zu Chromotopia verbinden“, so Victoria Coeln, die diesen Begriff für ihre ortsspezifischen Lichträume prägte. Seit 1994 schafft sie Chromotope an herausragenden Orten in aller Welt. Kürzlich etwa machte sie das Österreichische Parlament zu einem weithin sichtbaren Lichtkunstwerk. „Meine Chromotope entstehen überall dort, wo es um Fragen des Zusammenlebens geht und wo es ein Sediment an Emotionen und Erinnerungen zu entdecken und zu transformieren gilt.“, so die Künstlerin. „Ich schaffe Erkenntnisräume, die bestehende Narrative neu verhandeln und neu formatieren – für alle offene Lichträume, die zu neuen Begegnungen und Austausch anregen können.“
Bei der ortsspezifischen Außenarbeit widmet sich die Künstlerin der Laakirchner Traun, die für Geschichte und Gegenwart der Stadt als Standort der Papierproduktion von großer Bedeutung war und ist. Victoria Coeln: „Die Trias aus Wasser, Papier und Licht veränderte die Welt. Bis heute verbindet sie Menschen unterschiedlicher Herkunft, Länder und Kulturen. Gerade vor dem Hintergrund des Europäischen Gedankens ist damit das Papiermachermuseum in der alten Papierfabrik in Laakirchen ein Ort, der Aufmerksamkeit verdient.“
Friederike Reiter: „Kunstfabrik 4.0 schafft Voraussetzungen, die es braucht, um Kunst, vor Ort und für den Ort zu kreieren. Mit im Fokus ist die wechselhafte Geschichte, gesellschaftliche Auswirkungen einer sich verändernden Arbeitswelt und vielleicht ein visionärer Zukunftsblick der Kunst, die Transformationsprozesse sichtbar und erlebbar macht. In Chromotopia zeichnet Victoria Coeln mit Licht nie zuvor gesehene Formen in Landschaft und Räume. Sie lädt uns ein, in Wahrnehmungsräume einzutreten, in denen Licht so wie Musik oder auch Stille in einer universellen Sprache zu uns spricht.“
Die Lichtintervention an der Traum /Museumsinsel ist täglich ab Sonnenuntergang bis 22:00 Uhr zu sehen. Als fotografisches Exponat wird sie Teil der Ausstellung im Papiermachermuseum sein. Die Sonderausstellung gibt anhand verschiedener Werkgruppen einen Einblick in die Auseinandersetzung der Künstlerin mit Licht als Medium und Material; das begehbare Chromotop im großen Galerieraum des Papiermachermuseums in der alten Papierfabrik lädt Besucher:innen dazu ein, selbst Teil der Lichtkunst und somit „partizipierendes Subjekt“ der Ausstellung zu werden.
Chromotopia wird kuratiert von Friederike Reiter und Heike Sütter.
Programm zur Eröffnung:
18.00 Uhr
Einlass
In der Galerie des Papiermachermuseums
Grußworte und Eröffnung der Ausstellung
Alfred Hannes Heinzel
Eigentümer des Papiermachermuseums
Fritz Feichtinger
Bürgermeister der Stadt Laakirchen
Elisabeth Schweeger
Künstlerische Geschäftsführerin
der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl – Salzkammergut 2024
19.00 Uhr
Führung und Gespräch
Kuratorin Heike Sütter mit Medienkünstlerin Victoria Coeln
20:30 Uhr
Im Außenbereich des Papiermachermuseums (bei Schlechtwetter im ALFA)
Eröffnung des Lichtkunstwerks Chromotop Laakirchner Traun
Chromatischer Polylog
Victoria Coeln, visuelle Kunst
Matthias Leboucher, Elektronik
Helēna Sorokina, Stimme
Mehr zum Projekt unter salzkammergut-2024.at