Facettenreich beleuchtet die Gastausstellung des Lentos Kunstmuseum Linz in zwei Räumen des Kammerhofmuseums in Bad Aussee das bewegte Leben des leidenschaftlichen Sammlers und Berliner Kunsthändlers Wolfgang Gurlitt (1888 – 1965) und seiner jüdischen Partnerin Lilly Christansen-Agoston (1894 – 1950). Beide waren während der Zeit des Nationalsozialismus in den Handel mit beschlagnahmter und „entarteter“ Kunst involviert.
Schon 1940 kaufte Gurlitts Familie eine Villa am Lenauhügel in Bad Aussee. Nach der Bombardierung seiner Wohnung und Galerie in Berlin im Jahr 1943, fand Gurlitt mit seiner Großfamilie eine neue Wahlheimat im Ausseerland, wo er sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit auch am regen Kulturleben beteiligte.
Der international bestens vernetzte Ausstellungsmacher übernahm 1946 die Direktion der Neuen Galerie der Stadt Linz, heute Lentos Kunstmuseum, das mit der in Bad Aussee eingelagerten Sammlung Gurlitt ein ebenso glanzvolles wie problematisches Erbe verwaltet. In Gurlitts Karriere fallen in Summe mehr als hundert Ausstellungen in Linz, Salzburg, Alpbach und München. Ebenso kuratierte er die Festwochenausstellung 1949 in Bad Aussee, in Zuge dessen die Neue Galerie der Stadt Linz / Wolfgang-Gurlitt-Museum mit grafischen Werken von Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Alfred Kubin oder Gustav Klimt im Ausseerland präsentiert wurde.
Anhand von rund 60 Originalen aus der ehemaligen Gurlitt-Sammlung bringt das Lentos mit dieser Ausstellung erneut hochkarätige Kunstwerkeins Salzkammergut.
Die Reise der Bilder
Drei unterschiedliche Kunstausstellungen der besonderen Art an drei Orten: Während des 2. Weltkriegs nutzen Hitler und die bedeutendsten österreichischen Museen und Kunsthändler*innen das Salzkammergut, um Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte in Sicherheit zu bringen bzw. Museumsbestände vor Zerstörung zu schützen.
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