The Temporal Forest & Woodpassage

Ein Seitensprung in die Ökologie des Waldes

Der Blick auf die Landschaft wird geschärft, die in den letzten Jahrhunderten stark vom Salzabbau und von der Industrie geprägt wurde.

Änderungen vorbehalten
The Temporal Forest
© SEEC Photography, 2023
Mitwirkende

Enar de Dios Rodriguez, Philipp Haslinger, Thomas Juffmann, Jonathon Keats (Künstler*innen, Wissenschaftler*innen)

Christina Jaritsch (Programmleitung Climate Change, Gender Diversity)

Wann
ab Mai 2024

Über das Projekt

Der Umwelt-Künstler Jonathon Keats hat mittels speziell angefertigter Kameras ein Verfahren zur Aufnahme ultralanger fotografischer Belichtungen erzeugt; gleichzeitig hat SEEC Photography eine Methode zur Aufnahme ultraschneller Videos entwickelt, die die Bewegung des Lichts über alltägliche Objekte bei Belichtungszeiten von weniger als einer Milliardstel Sekunde darstellen können. Die Kombination dieser beiden Zeitachsen eröffnet eine einzigartige Perspektive auf die globalen, vom Menschen konstruierten Bedingungen, auf der Welt zu leben. Entscheidungen, die in einem Augenblick getroffen werden, können weitreichende Folgen für die Umwelt über Jahrhunderte haben. Dies gilt insbesondere für die Waldwirtschaft, bei der ein unmittelbarer Zusammenhang zu der globalen Erderwärmung besteht. „Temporal Forest“ will die Ökologie des Waldes und forstwirtschaftliche Praktiken im Kontext eines Zeitbegriffs veranschaulichen. Auf einem Berggipfel im Salzkammergut wird eine Kamera installiert, die eine Landschaft überblickt, die in den letzten Jahrhunderten durch den Salzabbau und die Industrie stark geprägt wurde. Eine angebrachte Tafel verweist auf die 1000-jährige Belichtungszeit und soll Wanderer dazu anregen, die Umwelt aus der Langzeitperspektive von Bäumen zu betrachten.

Eine Indoor-Installation in der Galerie im Brauhof in Scharnstein wird Filme zeigen, in denen sich das Licht mit Lichtgeschwindigkeit über einen Baum, Holz und forstwirtschaftliche Geräte bewegt. Mit Belichtungszeiten von weniger als einer Milliardstel Sekunde veranschaulichen diese Filme die Dynamik, die für die Photosynthese entscheidend ist, auf einer Zeitskala, die um 20 Größenordnungen von den 1000-jährigen Belichtungen abweicht. Genau dazwischen liegt der Moment, in dem der Mensch Entscheidungen trifft – Entscheidungen, die Auswirkungen auf die nächsten Jahrhunderte ha- ben können. Diese Installationen verdeutlichen daher die Notwendigkeit, über den natürlichen Zeithorizont des Menschen hinauszudenken – eine Herausforderung, die noch nie so dringend war wie heute.
Begleitend zum Projekt wird in einer Broschüre die historische Beziehung zwischen Holz und der europäischen Salzindustrie beleuchtet und eine Karte erstellt, die zur Jahrtausendkamera in den Alpen führt.

Woodpassage – in 40 Stufen vom Baum zum Haus

Im Wald wächst der Baum – aus dem Baum wird Holz – aus dem Holz entsteht das Haus. Diesen Prozess trägt die woodpassage als „Holzskulptur für den Außenraum“ einprägsam in die Kulturhauptstadt-Region Salzkammergut. Die Passage vermittelt mit einfachen piktogrammatischen Zeichen in 40 Stufen die Transformation vom Baum zum Haus. Diese Umformung wird wie aus großen Holzblöcken herausgeschnitten dargestellt, Scheibe für Scheibe.

So entsteht eine sinnlich erlebbare woodpassage aus 4 Holztoren mit etwa 4 Meter Breite, 4 Meter Höhe und insgesamt 5 Meter Länge. Sie vermittelt bereits aus der Ferne eine starke, dreidimensionale Botschaft. Im Durchschreiten der beleuchteten Passage wird sie zum spielerischen Sprachrohr für die ökologischen Vorzüge der Holzverwendung und des Holzbaus.
Weitere Infos zum Thema Wald und Holz: proholz.at/woodpassage

Standort der woodpassage (inkl. Millenium-Kamera Temporal Forest): 

  • 25/05 – 25/08/24: Marktplatz, Bad Goisern
  • 31/08 – 03/11/24: Almsee, Grünau (nähe Parkplatz)
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Das Projekt Woodpassage wird aus Mitteln des Österreichischen Waldfonds gefördert. Initiator des Projektes ist die Kooperationsplattform Forst Holz Papier, die Abwicklung erfolgt über proHolz Oberösterreich.