Die Salons waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein gesellschaftlicher Treffpunkt für Kaufleute, Intellektuelle, Künstler*innen etc., der in der Sommerfrische des Salzkammerguts die Möglichkeit bot, sich im bürgerlichen privaten Raum den Themen der Zeit zu widmen. In den Salons hatte insbesondere die Frau, die Salonniere, ihre politische Rolle: diese waren die einzige Bühne der Frauen, am politischen, geistigen, künstlerischen Leben aktiv und gestaltend mitzuwirken. Auch ermöglichte der private Rahmen freien Austausch und Begegnung unterschiedlicher Klassen. Dieser kulturelle Reichtum wurde durch die Kriege unmittelbar unterdrückt: Salons im Sinne der großen literarischen, künstlerischen oder politischen Zirkel sind selten geworden und nach dem 2. Weltkrieg fast völlig verschwunden.
Vergänglichkeit – Der ewige Kampf um Anerkennung
22/10/22, 19.00, Postgebäude Bad Ischl
Thematisch geht es um die Wiederbelebung vergessener Musik und die Vermittlung vergessener Schicksale besonders aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die stellvertretende Konzertmeisterin des NDR-Elbphilharmonie Orchesters Marietta Kratz gibt mit ihren Orchesterkolleg*innen Laura Escanilla und Valentin Priebus gemeinsam mit Henning Lucius, Dozent an der Musikhochschule Lübek und MNT Rostock, den vertriebenen und vergessenen Komponist*innen eine Stimme. Der Autor und Projektleiter Benno Ure führt durch den Abend.
Ensemble: Marietta Kratz, Violine – Laura Escanilla, Viola – Valentin Priebus, Violoncello –
Henning Lucius, Klavier – Benno Ure, Moderation
Musik im Exil – Bösendorfer Artist Pavel Kachnov
28/10/22, 19.00, Postgebäude Bad Ischl
Bösendorfer Ar`st Pavel Kachnov, geboren in Kiew, Ukraine, beschä]igt sich intensiv mit den Geschehnissen der heu`gen Zeit. Er ist bemüht, Werke vieler krea`ver, zeitgenössischer und unbekannter Komponist*innen mit dem Hintergrund der gezwungenen Aufgabe ihrer Heimat, sei es aus existenziellen oder aus poli`schen Gründen, auf die Bühne zu bringen. Das Programm handelt einerseits von ukrainischen und von vertriebenen oder emigrierten Komponist*innen.
Wenn Musik zur Heimat wird…
27/10/23, 19.00, Postgebäude Bad Ischl
Überleben und Untergang, Liebe und Verrat, Gewinner und Verlierer: In Zeiten von
Unterdrückung und Verfolgung verlassen viele Musiker*innen ihre Heimat und kehren nicht
mehr zurück. Ihr Kampf um Leben und Anerkennung ist auch ein Kampf für ihre Musik. Sie ist
das Einzige, was ihnen bleibt. Sie wird ihnen zur Heimat, jedem auf seine Weise.
Johannes Fleischmann, Justus Zeyen und Benno Ure versetzen mit Musik und Texten in die
erste Häl]e des zwanzigsten Jahrhunderts, in Zeiten des Exils.