Mit Tom Neuwirth a.k.a. Conchita Wurst auf Tour durch acht Gemeinden des Salzkammerguts

Bad Mitterndorf → Grundlsee → Bad Aussee → Altaussee → Bad Goisern → Gosau → Bad Ischl → Gmunden

Das Team um die Künstlerische Geschäftsführerin Elisabeth Schweeger machte sich am Montag, 23. Januar 2023 gemeinsam mit Tom Neuwirth a.k.a Conchita Wurst, Mitglied des Komitees der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024 auf die Reise in acht Orte des Salzkammerguts, um sich mit Künstler*innen, Vereinen, Projektpartner*innen und Bürgermeister*innen der teilnehmenden Gemeinden über die Fortschritte der Planungen auszutauschen.

„Es war mir eine Ehre und große Freude, bei unserer Tour durchs Salzkammergut nicht nur die jeweiligen Gemeindevertreter*innen kennen zu lernen sondern durch die Projektvertreter*innen auch einen ersten Einblick in die beeindruckende Vielfalt der geplanten Kulturinitiativen zu bekommen. Die Begeisterung für das gemeinsame Projekt war gleichermaßen zu spüren wie die Motivation auf die bevorstehenden Aufgaben. Und neben der außerordentlichen Herzlichkeit des gesamten Teams habe ich insbesondere auch die Professionalität aller Beteiligten mitbekommen, die sich spürbar darauf freuen, die Schönheit und den Facettenreichtum des Salzkammerguts in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen zu dürfen,“ so Tom Neuwirth a.k.a. Conchita Wurst

Für Elisabeth Schweeger ist Tom Neuwirth „eine Inspirationsquelle der ganz besonderen Art, reich an Fantasie, wissensdurstig und dialogfähig. Ein Gesamtkunstwerk aus der Region, für die Region und mit internationaler Strahlkraft“. Tom Neuwirth wählte als erste Station seinen Geburtstort Bad Mitterndorf. Dort wird er im elterlichen Gasthaus im Kulturhauptstadtjahr den Abend „Schweinsbraten mit Gedicht, Lesung und Musik“ realisieren, denn sein Vater hat über die Jahre als Wirt viele unglaubliche Geschichten gesammelt, die erzählt werden möchte. Danach traf er beim Verein „E.I.K.E.-Forum – Woferstall auf Bürgermeister Klaus Neuper und Günter Marchner um Einblicke in das Projekt „Unconvention – Eine Spurensuche“ zu bekommen. Die viertägige Konferenz mit Workshops, Performances, Konzerten, Literatur und Vernetzung wird eine kritische Reflexion über Unkonventionelles, Gegenkultur und Underground.

„Mein Kleiderkasten – weibliche Lebensfreude bis ins hohe Alter“ heißt eine Ausstellung, die sich 2023 in Grundlsee den Biographien von 25 Frauen, zwischen 63 und 103 Jahren, entlang verschiedener Lebenswelten widmen wird. Sie basiert auf der Studie und dem gleichnamigen Buch von Elizabeth Baum-Breuer. Tom Neuwirth traf die Autorin, Forscherin und Lektorin sowie Bürgermeister Franz Steinegger.

Am Alten Bauhof in Bad Aussee warteten Kulturreferentin Martina Reischauer und Bürgermeister Franz Frosch auf den österreichischen Sänger. „Wohlstand Afterparty“ wurde von den beiden involvierten Künstlern Wolfgang Müllegger und Georg Holzmann vorgestellt: ein Dialogprojekt zwischen Handwerk & Kunst sowie Natur & Technik. Eine fahrende Plättenskulptur wird mit der Slowakei, Ungarn, Serbien und Rumänien vier Länder durchqueren und im rumänischen Timisoara wieder zum Stillstand kommen. Über das selbstverwaltete Jugendprogramm „Next Generation You“ berichtete ihm Laura Carcioppoli. Nach dem Motto: „Die Welt, in der wir leben wollen”, gestalten die Jugendlichen ihr Kulturhauptstadtprogramm selbst und sind aufgefordert, Ideen zu formulieren und eigenständig umzusetzen. Ein Auftaktevent in Bad Aussee wird im Sommer 2023 geplant. Außerdem wurde über die Kooperation des Freien Radio Salzkammerguts und dem in Bad Aussee angesiedelten Verein Mittelton berichtet, bei dem ein Konzert von ungarischen und regionalen Bands und ein inhaltlicher Austausch zum Thema unabhängige Medien stattfinden wird.

In den Altausseer Salzwelten trafen Bürgermeister Gerald Loitzl (Altaussee) mit Harald Pernkopf (Salzwelten) aufeinander. Alle drei freuen sich auf die Ausstellung mit dem deutschen Comiczeichner Simon Schwartz. Er wird im Steinberghaus in einer frei zugänglichen Ausstellung die Geschichte des Salzbergwerks erzählen: Der Berg, das Salz und die Bilder.

Weiter ging es nach Bad Goisern ins Hand.Werk.Haus. dort wird unter dem Titel „Scala“ ein Austauschprogramm mit internationalen und regionalen Handwerker*innen und Künstler*innen erarbeitet. Bürgermeister Leopold Schilcher und Tom Neuwirth waren auch von Peter Bruggers Plänen für das Projekt „Eisklang“ begeistert. 2024 werden zum ersten Mal zeitgenössische Kompositionen im Parzival-Dom in den Dachstein-Riesenhöhlen in Obertraun aufgeführt. SCALA und das Hand.Werk.Haus waren durch folgende Personen vertreten: Barbara Kern, Dietmar Hubmann-Laimer, Michael Körner und Thomas Sams.

Bereits 2023 findet die Improtheaterreise „Sog uns Soizkammergut!“ statt, die unter anderem Station in Gosau machen wird. David Wagner und neun Granden der österreichischen Improvisationstheater-Szene befragen die Bevölkerung von 16 Gemeinden nach ihren Ideen und Anliegen zum Thema Kultur und verarbeiten die Ergebnisse 2023 in 16 Impro-Theater Live-Shows, von denen jede individuell auf die jeweilige Gemeinde und die Inspirationen ihrer Bewohner*innen abgestimmt ist. Irene Egger erzählte bei dem Treffen im Freilichtmuseum, an dem auch Bürgermeister Markus Schmaranzer dabei war, von „Volxfest“, einem Partizipationsprojekt zu Musik, Tanz, Tracht und Brauch – über die Kunst & Kraft des Feierns.

In Bad Ischl traf sich Tom Neuwirth mit Bürgermeisterin Ines Schiller in der Restauration Elisabeth zum Essen. Zu „Salzkammerqueer“ berichteten Birgit Hofstätter vom Frauen*forum Salzkammergut in Ebensee und die Projektverantwortliche Sabine Weninger-Bodlak vom Mädchen und Frauenzentrum INSEL in Scharnstein. Dabei geht es um Queere Communities im ländlichen Raum und einen entsprechenden Netzwerkaufbau. Das Projekt wird von einer experimentelle Kurzfilmreihe und eine Fotoausstellung begleitet.

An der achten und letzten Station der Tagestour mit Tom Neuwirth, an der ihn Bürgermeister Stefan Krapf im Rathaus Gmunden empfing, ging es mit Eva Fürtbauer, Kulturabteilung Gmunden, und Verein zur Förderung europäischer Keramikkünstler um das Projekt „City of Ceramics“. Gmunden setzt in den kommenden Jahren vermehrt auf das Thema Keramik – und strebt auf Basis der Keramik-Tradition, aber auch der Rolle, die Keramik durch Industriebetriebe, Handwerk, Töpfermarkt und Keramiksymposien einnimmt, den Titel einer „UNESCO Creative City“ an.

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