Österreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
1993 gründete der in Hallstatt geboren Geiger Gunar Letzbor das Ensemble Ars Antiqua Austria mit dem Ziel der Erforschung des „österreichische Barockklangs“. Seither macht sich dieses aussergewöhnliche Ensemble auf die Suche nach Einflüssen aus Belgien, Böhmen, Burgund, Frankreich, England, Spanien, Italien, Galizien, Ungarn und Siebenbürgen.
Gunar Letzbor – Violine/Nina Pohn – Violine/Mira Letzbor – Viola/Erich Traxler – Cembalo/Hubert Hoffmann – Theorbe/Jan Krigovsky – Violone 8’