Im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024 zeigt die Künstlerin Selma Selman ein Triptychon mit dem Titel „Until We Are More Than Gold: A Triptych“, bestehend aus einer Video-Performance, einer Installation sowie einem Film und referiert darin auf den Zustand der bosnischen Nachkriegswirtschaft. Während der Wirtschaftskrise begann Selmans Familie Metallabfälle zu sammeln und später an Recyclingzentren zu verkaufen. Indem sie immer wieder das Motiv des Sammelns und Recyclings von Altmetall aufgreift, hinterfragt sie die Art und Weise, wie wir materiellen Objekten und Arbeit einen Wert zuweisen und uns zu beidem verhalten. Die Video-Performance zeigt die Dokumentation ihrer Motherboards-Performance, in der die Künstlerin 200 Motherboards zerlegt und daraus schließlich 60 Gramm Gold extrahiert. Eine Installation aus vier auf Autohauben gemalten Porträts hält die Erinnerung an die erste große Hochzeit, die Selmans Familie nach dem Krieg besuchte, fest. Der Film „Crossing The Blue Bridge“ vervollständigt das Triptychon mit einer 30-minütigen Auseinandersetzung mit den Erinnerungen von Selmans Mutter an ein traumatisches Ereignis auf der sogenannten „Blue Bridge“. Begleitet wird die Eröffnung durch die performative Lesung der „Letters to Omer“.