In dem 2-jährigen Forschungsprojekt „Quantensprünge“ untermauerte eine Arbeitsgruppe des Instituts für Jazz und Improvisierte Musik (JIM) an der Anton-Bruckner-Privatuniversität, Linz, die These, dass sich künstlerische Entwicklung im (europäischen) Jazz nicht stetig, nicht in einem kontinuierlichen Anwachsen zu einem „Immer Mehr“ (z.B. an rhythmischer Komplexität, melodischer Raffinesse, harmonischer Dichte, improvisatorischer Freiheit etc.) vollzieht, sondern eher in Quantensprüngen (indem scheinbar aus dem „Nichts“ heraus neue Entwicklungsstufen erreicht werden).
Bei ihrer 47. Fachtagung mit dem Thema „Jazz in den europäischen Medien – historische Betrachtungen und aktuelle Strömungen“ untersucht die Arbeitsgemeinschaft «Radio Jazz Research» die Wechselwirkung zwischen Jazz und Rundfunk (Radio und Fernsehen) auf mehreren Ebenen. Einmal geht es um technologische Innovationen, die von den Anfängen in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart beider Entwicklung prägen. Zum zweiten analysieren die Jazz- und Medienforscher der internationalen Arbeitsgruppe die Versuche von Propagandisten des Jazz in verschiedenen Regionen Europas, neue Zielgruppen für den Jazz zu gewinnen, bzw. den Jazz in der Zeit des Kalten Krieges, als Mittel in der Systemkonkurrenz zwischen Ost und West zu benutzen. Weiterhin werden im Rahmen der Tagung aktuelle Tendenzen untersucht und lineare sowie nicht lineare Jazz-Hörfunk-Formate aus verschiedenen europäischen Ländern gegenübergestellt.
Als passendes Abendprogramm zu diesen Gastveranstaltungen finden zwei Konzerte statt: Roberto Magris – EUROPLANE FOR JAZZ und The UPPER AUSTRIAN JAZZ ORCHESTRA, beides Uraufführungen – ORF / Ö1-Aufnahme geplant.