Männer haben Namen und Gesichter, Frauen kommen so gut wie gar nicht vor. Gespräche mit Frauen vor Ort beleuchten, welches Erbe junge Frauen am Land antreten. Gemeinsam mit ihnen befragen wir das gängige Bild, das Frauen im feschen Dirndlkleid auf verschiedenen traditionellen Festen zeigt, indem wir in Familiengeschichten eintauchen. Wir fragen, wie sich die politischen Verhältnisse der Geschichte auf die Biografien ihrer Vorfahrinnen ausgewirkt haben. Was geschah 1968, gab es die Hippies im Salzkammergut? Was bedeutete der Tourismus für Frauen: Arbeit, Geld, einen bescheidenen Wohlstand? Welche Auswirkungen hatten Demokratisierung, Emanzipation und Revolte auf Frauen vor Ort? Welche Rollen spielen Religion und Politik heute? Welche Erinnerungsformen entstanden? Wie geht man mit schmerzhaften oder schambesetzten Erinnerungen um?
Die Gespräche werden sich auch um individualgeschichtliche Fragen drehen: Was hat diese weibliche Geschichte mit mir gemacht? Wie hat sie mich geprägt? All das wird in einer Performance sichtbar, in der die Spielerinnen Frauen ihre Stimme leihen. Vielleicht muss man Leben auf dem Lande jenseits aller Klischees neu denken.
Projektleitung: Edith Draxl / Regie: Neda Sokolovska
In Kooperation mit KUNSTLABOR Graz von uniT
Europäisches Theaterfestival
mit hochkarätigen Aufführungen sowie jungen regionalen wie internationalen Positionen, die sich mit Erinnerungskultur und Europa auseinandersetzen.
Mehr zum Projekt unter salzkammergut-2024.at