Ludwig van Beethovens Klavierkonzert in Es-Dur entstand unter Zwängen in Zeiten politischer Bedrängnis einerseits. Andererseits entsprang das Werk aus dem schöpferischen Geist eines frohen Beethoven voll Tatendrang, frisch inspiriert durch die erfolgreiche Verpflichtung als Komponist in Wien im Dienste Erzherzog Rudolfs von Österreich, dem Widmungsträger des Werkes.
Es war die Dekade zwischen 1802 und 1812, die man gerne als Beethoven “Mittlere Wiener Jahre” bezeichnet, die vom Höhepunkt seines Schaffens, seiner “heroischen” Phase geprägt war. Sechs seiner neun Symphonien entstanden, darunter die “Eroica”.
In der Zeit, in der die französische Artillerie die Tore Wiens bombardierte, notierte Beethoven im Jahr 1809 am unteren Rand der ersten Seite des Adagio un poco moto seines 5. Klavierkonzerts: “Österreich löhne Napoleon” – Österreich, zahle Napoleon heim, was er ihm angetan. Zum Einsatz des ersten Solos notiert er “dämmernd”, als protestierenden Gegenpol zum ersten Satz und konstatierte somit seine Haltung.
77 Jahre später rang sich Johannes Brahms durch seine erste Symphonie. Ein Vorhaben, das mehrere Jahre in Anspruch nahm, während seine Zweite in der nur kurzen Zeit von vier Monaten, während einer Hochphase seines Schaffens, in den Sommermonaten am Wörthersee die pastorale Idylle einfing. Was sollte aus der symphonischen Form werden, nach all den großen Vorbildern, wie Beethoven, die doch bereits alles in ihren Werken gesagt hatten?
Brahms befreite sich von diesen Zweifeln durch seine Arbeit an seiner ersten Symphonie. Die Wogen dieses Befreiungsschlags sind seine zweite Symphonie. Der von Clara Schumann bereits vorhergesehene durchschlagende Erfolg des Werks bei Publikum und Kritikern versicherte Brahms, dass ein Vorbild wie Beethoven keineswegs nur ein Ende, sondern nur Fortschritt bedeuten konnte.
Tickets, sowie Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche bis 20 Jahren, sind auch direkt beim Veranstalter unter Tel. +43 676 34 67 863 erhältlich.