Marina Soria aus Argentinien gestaltet Kalligrafien, die sich in Farbigkeit und Textur an historischen Textilien aus Südamerika orientieren. Sie wird diese gemeinsam mit den traditionellen Webarbeiten ausstellen. Izzy Pludwinski aus Israel zeigt Kalligrafien, die sich aus der Tradition der hebräischen Kalligrafie speisen und diese mit einem zeitgenössischen Blick betrachten. Wissam Shawkat aus dem Irak, der heute in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebt, zeigt Arbeiten aus seiner Serie Kalligraforms. Er gestaltet Kalligrafien mit arabischen Schriftzeichen, die er anschließend zerschneidet und neu zusammensetzt. Dadurch entstehen faszinierende neue Formen, die an Schriftzeichen erinnern, diese jedoch durch die Schnittstellen immer wieder brechen. Der gebürtige Amerikaner Brody Neuenschwander, der seit vielen Jahren in Belgien lebt, fordert das Medium der Kalligrafie auf mehreren Ebenen heraus und nähert sich dabei der skripturalen und der Konzeptkunst. Er setzt keine bestehenden Texte um, sondern schafft im Prozess des Schreibens eigene, die auf aktuelle gesellschaftliche Themen Bezug nehmen. Dazu kombiniert er seine Kalligrafien mit Malerei, Typographie und integriert historische Schriften und Drucke in Form von Collagen. Die vier Positionen sind in vier Ausstellungsräumen im Obergeschoß des Schriftmuseums zu sehen.