Die mehr als 2000 Fotografien des passionierten Volkskundlers, die zwischen 1890 und 1924 entstanden, sind nicht nur innerfamiliäre Zeugnisse, sondern gewähren auch Einblicke in den kulturellen Alltag der Region.
19 Fotoalben im Besitz der Familie Mautner mit Tausenden von Aufnahmen bilden den Ausgangspunkt für diese Auseinandersetzung mit einer der schillerndsten Persönlichkeiten der frühen volkskundlichen Szene in Österreich und laden ein zu einer vielschichtigen Entdeckungsreise. Entstanden ab den späten 1890er-Jahren, erzählen die Fotografien von Freund*innen, Nachbar*innen und Familienmitgliedern Konrad Mautners, allen voran aber von ihm selbst als Familienmensch, Unterhalter, Performer, Eventorganisator, Ethnograf und Netzwerker. Unter den vielen Aufnahmen von Gößl beziehungsweise dem Salzkammergut finden sich auch Fotos aus Wien, von Familienurlauben oder von Orten der väterlichen Textilproduktion. Zusammen vermitteln sie das eine Leben wie das andere: das ländliche in Tracht und vormodern anmutend und das urbane, großbürgerliche im Anzug. Doch mitunter verschwimmen Eindeutigkeiten, denn auch in der Stadt wird bei den Mautners das Ländliche Teil ihres Alltagslebens. Ursprünglich wohl für das familiäre bzw. das lokale Sich-Erinnern gedacht, gelangten einige der Fotografien in weiteren Umlauf. Heute erlauben sie vielfältige Einblicke in die Alltage des Bilderproduzenten Konrad Mautner.
Die Ausstellung Das andere Leben. Fotografien von Konrad Mautner entsteht in enger Zusammenarbeit mit Stephen Mautner, dem Enkelsohn von Konrad und Anna Mautner. Ergänzt wird die Ausstellung durch einzelne „Mautner-Objekte“ aus der Sammlung des Volkskundemuseums.
Die Schau wird als Sonderausstellung ab Juli 2024 im Rahmen der Wiedereröffnung des „Hotel Austria, Willkommen im Salzkammergut Museum der Stadt Bad Ischl” kontextualisiert gezeigt.